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Was ist Crowdinvesting? (inkl. aktueller Projekte)

Jessika Fichtel Expertin für Entrepreneurship und Karriere

Aktualisiert am

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Crowdinvesting ist eine Finanzierungsform, bei der nicht nur ein Investor Unternehmensanteile kauft, sondern viele verschiedene – die sogenannte Crowd.

Jeder, der mit seinem Eigenkapital in ein Unternehmen investiert, wird im Gegenzug auch am Gewinn der Firma beteiligt. Bleibt dieser aus, ist das Investment fehlgeschlagen.

Es empfiehlt sich also, sein Geld nicht unwissend in junge Startups zu stecken, sondern genau hinzuschauen und dabei Risiken sowie die bestmöglichen Renditen zu identifizieren.

Crowdinvesting ist nicht nur im Fall der Unternehmensgründung interessant, sondern beispielsweise auch, wenn du ein einzelnes Projekt – etwa die Entwicklung eines neuen Produktes – finanzieren möchtest.

Gut zu wissen: Crowdinvesting ist nicht das gleiche wie Crowdfunding. Es handelt sich hierbei um zwei unterschiedliche Finanzierungsformen – die allerdings auch ein paar Gemeinsamkeiten mit sich bringen.

Vor- und Nachteile

Crowdinvesting ist eine spannende Sache – sowohl für Investoren als auch für Unternehmen, die eine Finanzierung benötigen.

Gerade Letztere sollten aber auch immer wissen, dass die Finanzierung mithilfe einer Crowd nicht nur Vorteile, sondern auch ein paar Nachteile mit sich bringt.

Im Folgenden sollen beide Seiten der Medaille detaillierter beleuchtet werden.

Vorteile für Gründer:

  • lohnenswerte Alternative, falls andere Investoren nicht überzeugt werden konnten
  • gute Möglichkeit, um sich unterschiedliches Feedback einzuholen
  • wirkungsvolles Marketing- und Vertriebsinstrument
  • höhere Reichweite durch Einsatz der Investoren als „Markenbotschafter“

Vorteile für Investoren:

  • Investitionssumme kann individuell festgelegt werden
  • flexible Form der Geldanlage
  • Einfluss auf das Unternehmen

Nachteile für Gründer:

  • Investoren erhalten Mitspracherecht
  • hoher Aufwand, Crowdinvestoren zu finden
  • zu viele Investoren können für Unübersichtlichkeit sorgen

Nachteile für Investoren:

  • Rendite ist nicht garantiert
  • Risiko des Totalausfalls der Investition
  • Erfolg abhängig von mehreren Variablen, auf die man keinen Einfluss hat
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Geld verdienen mit Crowdinvesting

In diesem Beitrag soll es nicht nur um Crowdinvesting als Finanzierungs­möglichkeit für Unternehmen gehen, sondern auch als Form der Geldanlage.

Wenn du dich dafür interessierst, Crowdinvestor zu werden, dann wird dich deine erste Recherche wahrscheinlich schnell zu diversen Plattformen führen, die sich mit der Thematik auseinandersetzen. Hier kannst du nicht nur verschiedene Unternehmen und Projekte kennenlernen, sondern auch direkt investieren.

Hast du dich für ein Unternehmen oder ein Projekt entschieden, musst du festlegen, wie hoch deine Investitionssumme sein soll. Je mehr du investierst, desto höher ist dein Anteil am (eventuellen) Gewinn.

Doch nicht nur die Höhe des Investments, sondern auch die Laufzeit des Darlehens spielt eine große Rolle. Im Startup Bereich ist es etwa gängig, dass Geldgeber bis zu acht Jahre mit dem Unternehmen zu tun haben.

Konnten in dieser Zeit keine (signifikanten) Gewinne eingefahren werden, kann es passieren, dass deine Geldanlage fehlschlägt und du sogar Verluste machst. Entwickelt sich das Unternehmen jedoch zu einem Erfolg, kannst du deine Anlage durch Crowdinvesting in relativ kurzer Zeit vervielfältigen.

10 Tipps für Crowdinvestoren

Damit der zweite Fall eintritt, ist es sinnvoll, diese 10 Tipps für Crowdinvestoren zu beachten:

  1. Investiere nur in Geschäfts-/ Projektideen, mit denen du dich identifizieren kannst
  2. Schätze Chancen und Risiken eines jeden Investments individuell ein
  3. Hole dir hierfür eventuell den Rat eines Experten
  4. Renne nicht der Masse hinterher; eine große Crowd bedeutet nicht automatisch ein sicheres Investment
  5. Lege eine persönliche Risikopräferenz fest und habe diese immer im Hinterkopf
  6. Investiere nur die Summe an Geld, die du als Verlust verkraften kannst
  7. Investiere nur über seriöse Plattformen und in seriöse Unternehmen
  8. Nutze das Prinzip der Risikostreuung, indem du kleinere Summen in mehrere Unternehmen/Projekte investierst
  9. Gib dem Unternehmen wertvolles Feedback, um die Aussichten auf Erfolg zu steigern
  10. Verbreite die Geschäfts-/ Projektidee, um einen gewinnbringenden Marketingeffekt zu erzielen

Aktuelle Crowdinvesting-Projekte

Kleinanleger­schutzgesetz und seine Auswirkungen

Im Juli 2015 trat das Kleinanleger­schutzgesetz in Kraft.

Eine seiner Hauptaufgaben war und ist es, den sogenannten „grauen Kapitalmarkt“ zu regulieren. Somit hat es auch einen maßgeblichen Einfluss auf das Crowdinvesting und die Plattformen, die Unternehmen und Kleininvestoren zusammenbringen.

Obwohl dem Gesetz eine Schutzfunktion zugeschrieben wird, wurde es von vielen Crowdfunding-Plattformen und auch vom Bundesverband Crowdfunding (BVCF) stark kritisiert.

Der Hauptgrund hierfür sind die teils strengen Einschränkungen, denen Anleger seit Inkrafttreten des Gesetzes unterliegen.

Die wichtigsten Infos in Kurzform:

  • Jeder Anleger kann problemlos bis zu 1.000 Euro investieren
  • bis zu einer Investitionssumme von 10.000 Euro müssen Anleger per Selbstauskunft nachweisen, dass Sie
    • ein Vermögen in Höhe von mindestens 100.000 Euro besitzen oder
    • maximal das Doppelte ihres monatlichen Netto-Einkommens investieren

Es dürfte klar sein, dass diese Regelung direkte und natürlich negative Auswirkungen hat.

Häufig gestellte Fragen

Crowdinvesting ist ein spannendes Thema. Aber auch eines, das viele Fragen aufwirft.

Die, die am häufigsten gestellt werden, sollen abschließend an dieser Stelle beantwortet werden.

Was ist der Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdinvesting?

Es wurde gerade bereits angesprochen, dass Crowdfunding und Crowdinvesting etwas miteinander zu tun haben und trotzdem zwei unterschiedliche Themen sind.

Die Gemeinsamkeit der beiden Finanzierungsmöglichkeiten lässt sich bereits aus ihren Bezeichnungen ableiten: Die Crowd – also eine mehr oder weniger große Gruppe von Menschen, die das Unternehmen monetär unterstützt.

Ganz allgemein kann außerdem gesagt werden, dass Crowdinvesting eine spezielle Form des Crowdfundings ist und die beiden Begriffe daher nie gänzlich voneinander losgelöst betrachtet werden können.

Kommen wir nun aber zum entscheidenden Unterschied:

Während Crowdfunding-Unterstützer meist kleine Dankeschöns wie Gutscheine und Goodies erhalten, geht es beim Crowdinvesting um sehr viel mehr: Nämlich Unternehmensanteile.

Das bedeutet, dass die Crowd nicht nur mit Geldbetrag XY unterstützt, sondern sich im gleichen Atemzug in das Unternehmen einkauft. Deswegen wird Crowdinvesting auch als „rendite-orientiertes Crowdfunding“ bezeichnet.

Ein weiterer Unterschied zwischen Crowdinvesting und Crowdfunding sind die Geldbeträge, um die es konkret geht.

Im Rahmen von Crowdfundings ist es normal, dass Unterstützer etwa Beträge zwischen fünf und 50 Euro spenden. Beim Crowdinvesting hingegen geht es mitunter um weitaus größere Summen. Hier liegt die unterste Schwelle zumeist bei 250 Euro.

Lohnt sich Crowdinvesting?

Wenn es darum geht, Geld sinnvoll anzulegen, fragen sich die meisten Menschen fast schon automatisch: Lohnt sich das überhaupt?

Im Falle von Crowdinvesting lautet die Antwort: Ja, aber nur, wenn du nicht Hals über Kopf investierst. Unsere 10 Tipps für Crowdinvestoren weiter oben helfen dir dabei, ein gutes Geschäft zu machen.

Wie sieht die Zukunft des Crowdinvestings aus?

Das Kleinanlegerschutzgesetz reglementiert das Crowdfunding im Allgemeinen und Crowdinvesting im Speziellen ziemlich stark. Es ist demnach falsch, zu sagen, dass die Möglichkeiten in diesen Bereichen grenzenlos sind.

Fakt ist: Nach der anfänglichen Euphorie folgte erst einmal die Phase der Ernüchterung. Crowdinvesting hat sich bislang nicht als „klassische Finanzierung“ für Unternehmen und Projekte etabliert und wird auch zukünftig noch viele Male unter Beweis stellen müssen, was es kann.

Wie genau die Zukunft aussehen wird, können wir an dieser Stelle jedoch nicht skizzieren.

Muss ich Einnahmen durch Crowdinvesting versteuern?

Jede Form von Gewinn muss versteuert werden – so also auch Einnahmen, die du durch (erfolgreiches) Crowdinvesting erzielt hast.

Was sind Chancen und Risiken vom Crowdinvesting?

Crowdinvesting bietet nahezu jedem die Chance, in aufstrebende Startups und vielversprechende Projekte zu investieren. Es bietet also die Möglichkeit, sich wie ein Business Angel oder Venture Capitalist zu fühlen, obwohl man kein millionenschweres Vermögen auf dem Konto liegen hat.

Weiterhin ist das Crowdinvesting natürlich auch eine moderne Form der Geldanlage, die trotz eines geringen finanziellen Aufwandes attraktive Renditen mit sich bringen kann.

Dem gegenüber steht das Risiko, das Geld, das man investiert, zu verlieren. Die Finanzierungsform steht immer wieder in der Kritik, weil es angeblich Laien dazu verführt, ihr Geld in erfolglose Projekte zu investieren.

Wenn du dich für diese Form der Geldanlage interessierst, solltest du Chancen und Risiken vor jedem Investment individuell prüfen.

Wie hoch sind die Zinsen beim Crowdinvesting?

Die Crowdinvestment Zinsen hängen stark vom Projekt und der Plattform ab, über die es finanziert wird.

Der Satz schwankt meist zwischen fünf und sieben Prozent.

Lohnt sich Crowdinvesting für Startups?

Crowdinvesting stellt vorwiegend für Startups, die keinen Großinvestor finden oder wollen, eine extrem attraktive Alternative dar. Es lohnt sich also auf jeden Fall, über diese Option nachzudenken.

Wichtig zu wissen ist aber auch, dass das Geld nicht von allein aufs Geschäftskonto wandert. Wenn das Crowdinvesting für alle Beteiligten ein Erfolg werden soll, dann musst du nicht nur im Vorfeld die Werbetrommel rühren, sondern hinterher auch so wirtschaften, dass deine Investoren Gewinne erzielen.

Dadurch steigt nämlich die Chance, dass sie vielleicht ein weiteres Mal investieren und dir somit beispielsweise dabei helfen, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen.

Autor

Jessika Fichtel

Jessika Fichtel hat sich im Laufe ihrer bisherigen Karriere als Freelance-Autorin auf die Themenschwerpunkte Karriere und Entrepreneurship spezialisiert. Sie gehört seit 2017 zum Team von Junge Gründer. Jessikas besonderes Interesse gilt kreativen Startups, die sich vom „Mainstream“ abheben und sich trauen, anders zu sein. In ihren Artikeln lässt die freiberufliche Texterin gern eigene Erfahrungen einfließen.